Birgit Bornemann, Karin Hilbers, Marion Inge Otto-Quoos mioq, Renate Poggendorf und Inken N. Woldsen agieren seit dem 30.09.2016 als Kunstgruppe unter dem Namen QUINTESSENZ.

„... ist alles ist so schön bunt hier ...“

Unter dem Satz „... ist alles ist so schön bunt hier ...“ aus einem Lied von Nina Hagen sind die fünf Künstlerinnen in einen gemeinsamen, künstlerischen Prozess getreten. Das Zusammenfügen ihrer technisch völlig verschiedenen Herangehensweisen ist so gesehen gewollt, die Äußerungen können dokumentarisch anmuten, poetisch, zeichenhaft reduziert, einen Hauch geschichtlicher Vergangenheit spüren lassen oder die Realität verfremdet darstellen. Zugleich ist dies eine Aufforderung, die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu erweitern und eine Herausforderung, die Grenzen der eigenen Techniken zu erforschen und zu erfahren, inwieweit sie sich gegenseitig beeinflussen. Können sie durch ihre Gegensätzlichkeit die Brisanz des bearbeiteten Themas intensivieren?

UMRUND ist ihre erste, gemeinsame Arbeit. Bei diesem Werk galten als gemeinsame Verbindlichkeiten zum einen das Ausgangsmaterial Leinwand mit den vorgegebenen etwas unüblichen Einzelmaßen 200 x 40 cm und zum anderen die Darstellung einer Linie, die über eine bestimmte Eintritts- und Austrittshöhe als verbindendes Element alle Arbeiten durchläuft. Diese Linie erfährt auf ihrem konsequenten Verlauf von einer zur anderen durch die Konfrontation so unterschiedlicher Auffassungen ein wahres Eigenleben.

Bei der zweiten gemeinsam Arbeit Wechselbad und der dritten Leichtsinn haben die Künstlerinnen, jede auf ihre Weise, die formalen Gegebenheiten beibehalten, wie Format und Linie, und sich inhaltlich im ersten Falle mit dem Thema „Altern“, im zweiten mit dem Thema "losgelöst", auseinandergesetzt.

Die Künstlerinnen betrachten die vielen Seiten ihrer Gesellschaft, die ihnen ihr Alltag, ihre Umwelt und die Medien täglich bieten und spiegeln einzelne Eindrücke, Fakten, Probleme usw. in ihren Arbeiten wider, ähnlich vielfältig, wie sie sie wahrgenommen haben und verschieden in ihrer Methode der Darstellung, dabei immer distanziert, ironisch, humorvoll, weder anklagend, noch an der Welt leidend. Der persönliche Einblick ist immer nur ganz kurz, nämlich ganze 40 cm breit und stellt als lebendig-bunte Bilderfolge, nebeneinander platziert, eine lange Reihe kleiner aufblitzender Einblicke in ihre Welt, eine Aneinanderreihung persönlicher Wirklichkeiten und Weltansichten dar.